09421 702030

BESSER FÜR ALLE
BESSER FÜR STRAUBING

Ein Großteil des anfallenden Klärschlamms in Niederbayern wird heute per LKW weit über die Grenzen Bayerns hinaus an die polnische oder niederländische Grenze transportiert. Durch die geplante Monoverbrennungsanlage verkürzen sich die Transporte aus Niederbayern signifikant, da diese nur bis Straubing durchgeführt werden müssen. CO2-intensive Langstreckentransporte werden vermieden. Das Verkehrsaufkommen steigt um zusätzliche 30 LKWs pro Tag. Laut erstelltem Verkehrsgutachten ist dies für die Imhoffstraße als Zufahrtsstraße verkehrstechnisch zulässig. Eine alternative Erschließungsvariante wird derzeit vom Umweltamt geprüft.

Die Monoverbrennung in der geplanten Größenordnung ist die einzige verlässliche Technologie, mit der die Einhaltung der Irrelevanzwerte in der Abgasreinigung dauerhaft garantiert werden kann. Das heißt, dass der Schadstoffausstoß bei der Straubinger Anlage „irrelevant“ ist und keine Auswirkung (u. a. auch Geruch, Lärm) auf Menschen, Tiere, Pflanzen und andere Schutzgüter hat. Die für die Anlage zulässigen Grenzwerte legt das Bundes-Immissionsschutz-Gesetz fest. Für eine kleinere Anlage gelten die gleichen Grenzwerte wie für die große Anlage. Schwankungen in der Zusammensetzung des Klärschlamms, die sehr häufig auftreten, wirken sich bei einer kleineren Anlage drastischer auf die Rauchgasqualität aus. Bei größeren Anlagen wird der Klärschlamm durch die Vermengung der Chargen homogenisiert. Auch die Rauchgasreinigung ist leistungsfähiger und trennt Schadstoffe effizienter ab. Wir haben aus unserer Pilotanlage „sludge2energy“ mit 10.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr gelernt: Die Grenzwerte konnten bei der kleinen Anlage grundsätzlich nicht eingehalten werden.

Der ökonomisch und ökologisch sinnvollste Standort einer Monoverbrennungsanlage ist eine Kläranlage. Kurze Wege trennen verbinden die einzelnen Prozessschritte der Monoverbrennung sowie der Rückgewinnung des Phosphors aus der Asche. Entstehende Restprodukte wie Baustoffe oder Eisensalze werden regional wieder eingesetzt. Straubing hat für den Betrieb der Monoverbrennung mit anschließender Phosphorrückgewinnung die besten Voraussetzungen und die notwendigen technischen Anlagen zur Behandlung von Nebenprodukten.

Die Klärschlammverordnung verpflichtet die Kommunen bis 2029 dazu, Schadstoffe im Klärschlamm zu zerstören und den Phosphor zurückzugewinnen. Die in Straubing geplante Größenordnung der Anlage ermöglicht die Erfüllung aller rechtlichen Voraussetzungen und eine effiziente Phosphorrückgewinnung vor Ort.

Die geplante Größenordnung der Monoverbrennungsanlage ist die technisch beste und wirtschaftlichste zur Phosphorrückgewinnung. Heimischer Dünger ersetzt radioaktiv belasteten Importdünger aus Marokko oder China. Das schon Ressourcen und erspart CO2.

Die technischen Möglichkeiten und die Kapazität der geplanten Anlage garantieren den Straubinger Bürgerinnen und Bürgern sowie den Straubinger Betrieben einen gesicherten, ökologisch einwandfreien Verwertungsweg ihrer Abwässer und Reststoffe. Besonders für die Ansiedlung neuer Unternehmen ist die regionale Entsorgung von Industrieabwässern ein entscheidender Standortfaktor. Die Monoverbrennungsanlage stärkt Straubing als Industriestandort – auch für die grüne Industrie. Heute und in der Zukunft.

Am Standort der Monoverbrennungsanlage können weitere innovative Verfahren realisiert werden. Dies bringt Synergieeffekte und stärkt den Wirtschaftsstandort Straubing. Aus der Klärschlammasche kann der wertvolle Rohstoff Phosphor rückgewonnen werden. In diesem Prozess entsteht regenerativ erzeugter Phosphor, der regional als Dünger eingesetzt werden kann. Daneben entstehen weitere Rohstoffe für die Baustoffindustrie (Gips und Füllmaterial) sowie Eisensalze, die für die Reinigung des Abwassers im Klärwerk verwendet werden.

Bei der Verwertung des Klärschlamms entsteht regenerative Energie aus dem Reststoff Klärschlamm. Diese grüne Energie kann zur Versorgung von Industriebetrieben oder von bis zu 2.500 Straubinger Haushalten in Form von Wärme oder Strom dienen. Klärschlamm ist kein Abfall – er ist unser Rohstoff der Zukunft.

Die SER hat mit der Bayernwerk Natur GmbH einen bewährten und leistungsfähigen bayerischen Partner, der seit vielen Jahren die Entsorgung des kommunalen Klärschlamms für zahlreiche bayerische Kommunen übernimmt. Dadurch kann die Auslastung der Anlage gewährleistet werden.

Die SER beteiligt sich an den Investitionskosten von ca. 55 Millionen Euro nur in Höhe des eigenen Schlammvolumens, also mit 10 Prozent. Im Gegenzug wurde vertraglich die Mehrheit der Stimmrechte (51 Prozent) der SER festgelegt, sodass die Stadt einen maßgeblichen Einfluss auf alle Entscheidungen des Betriebs hat.

Der Bau der Anlage schafft circa 20 Arbeitsplätze. Die Gewerbesteuereinnahmen der Anlage gehen an die Stadt Straubing.